Der Standby-Modus bei vielen neuen Geräten hat schon oft eine Welle der Empörung ausgelöst. Er ist super bequem, aber er kostet auch viel Energie. Was tun?
Die Politik hat sich dem Thema inzwischen ja auch schon angenommen und fordert, dass alle neuen Geräte wieder einen richtigen Ausschalter haben sollen. Bei der Forderung hat es bisher aber dann auch schon aufgehört. Viele Hersteller gehen da eher auf den Kundenwunsch ein und vernachlässigen diesen Schalter. Das Gerät bleibt ja doch immer an.
Womit man bei diesem Thema eigentlich in der Zwickmühle ist. Immerhin scheint der innere Schweinehund bei den meisten Menschen so bequem oder groß zu sein, dass daran einfach nicht gerüttelt wird. Aber es ist auch schwierig immer zu sehen, wo die Kosten auf der Rechnung am Jahresende genau herkommen.
In meiner Wohnung hängt seit nun mehr als einem Jahr an jeder Steckdose ein Messgerät, was mir zeigt, wieviel Strom dort verbraucht wird. Und ich war am Anfang extrem erschrocken, was dort für Zahlen auftauchen. Es sind nicht nur die Geräte die man mit einer Fernbedienung ein oder ausschalten kann, es sind noch viel mehr, hinter denen sich ein Standby-Modus verbirgt.
Beispiele
Besonder erschrocken war ich von meiner PC-Ecke, dort stand nachdem alle Geräte scheinbar aus waren ein konstanter Stromverbraucht von 45 W auf dem Messgerät, was könnte das nur sein?
1 W kamen vom PC der darauf wartet angeschalten zu werden. 2 W hat der Monitor verschlungen auf der Suche nach einem Signal. 5 W der Drucker der einfach nur vor sich hin döste. Nun zu den richtigen Stromfressern: Einen großen Posten nimmt dort der Router ein, stolze 18 W. Aber auch das Modem läßt sich nicht lumpen mit 15 W. Die restlichen 4 W verschlingt die Ungenauigkeit des Messgeräts sowie der NTBA der allein einen Wert von 0 W geliefert hat.
Das nächste Messgerät ist in der Küche platziert und misst dort den Hunger aller Geräte, es sind nicht zu viele und keines davon hat eine digitale Anzeige oder macht den Eindruck, als würde dort im StandBy auf irgendetwas gewartet. Allerdings verschlingen die 6 angeschlossenen Geräte auch dort 2 W. Entweder ein Messfehler oder aber eine “undichte” Leitung.
Bisher waren es eher Geräte von denen ich nicht erwartet hätte, dass so viel Strom verbraucht wird. Nun aber im Wohnzimmer zu denen die darauf warten durch die Fernbedienung eingeschalten zu werden. Hier war ich erstaunt, dass DVD-Player und TV laut Messgerät keinen einzigen Watt verbrauchen. Ich vermute, der Verbrauch liegt nur ganz leicht unter der Messgenauigkeit des Geräts.
Abhilfe
Die meisten Verluste hatte ich also in meiner PC-Ecke, dort habe ich dann auch nicht lange gewartet und eine schaltbare Steckerleiste installiert. Nun sind all die bunten Lampen aus und der Verbauch liegt bei 0 W. Da man den PC eh von Hand einschalten muss, ist dies auch kein wirklicher Aufwand. Ob nun ein Schalter umlegen oder 2, das macht nicht viel Unterschied. Wichtig ist dabei nur, dass die Steckerleiste, bzw. der Schalter dazu, bequem platziert ist. Kann man ihn nur schwer erreichen oder muss sich verrenken, wird am Ende doch der Schweinehund wieder siegen und somit ein paar Watt unnütz zum Fenster heraus verblasen.
Eine kleine Zahl noch zum Abschluss, die Investition der 5 Euro für die Steckerleiste hat sich inzwischen vielfach ausbezahlt. Wenn man davon ausgeht, dass 18 Stunden (10 Stunden Arbeit, 8 Stunden Schlaf) am Tag die Geräte nicht genutzt werden, summiert sich der Verbrauch nur in meiner PC-Ecke auf stolze 295kW pro Jahr. Diese machen in der Stromrechnung etwa einen Betrag von 60 Euro aus. Nun kann ich mir noch 11 weitere Steckerleisten kaufen